making of "Ernestine"
Mit dem Schiff sind auch wir gewachsen, denn die Herausforderungen überstiegen bisweilen unsere körperlichen, geistigen und finanziellen Kräfte. In diesem Blog die Dokumentation dazu. Falls es jemanden interessiert: Nein, natürlich wussten wir nicht, was auf uns zukommt. Und ein Holzschiff würden wir auch nicht wieder kaufen. Aber: Wir bereuen nichts!!!
04.01. - 15.01.2024
Quickie in Lauterbach
Der Winter 2023/24 begann in Norddeutschland so unglaublich nass, dass wir mächtig dankbar waren, Segler zu sein. Alles, was wegschwimmen konnte, wurde weggeschwemmt, denn es regnete und schneite und schmolz wieder und regnete und schneite und so weiter, 8 Wochen lang, bis wir eines fröhlichen Tages Anfang Januar beschlossen, die ERNESTINE während einer heftigen Sturmböe "mal eben schnell" aus dem Wasser zu heben, um ein paar Reparaturen durchzuführen und den Behörden die Möglichkeit zu geben, ihre Untersuchungen durchzuführen.
Und: .... es geschah. Es hörte auf zu regnen. Um dem Ganzen den richtigen Rahmen zu geben, schneite es ein wenig, aber nach einer schrecklich langen Zeit mit ständigen Niederschlägen hatten wir kalte, trockene Bedingungen.
Wir haben keine Ahnung, wer für dieses Wunder verantwortlich war und wen wir dafür anbeten und danken sollen, aber egal: Prost! Danke! Wir waren gesegnet.
Außerdem:
Die Planke und der Weger, die bei der Kollision mit einer Fähre in Stettin 08/2023 beschädigt wurden, haben ihre ordnungsgemäße Reparatur gefunden, einschließlich der Entfernung der Backbord-Püttingeisen und der Neuanfertigung des mittleren Püttings.
Alle Seeventile wurden ausgetauscht, und nebenbei wurde etwas kalfatet und gemalt, das schmerzhafte "business as usual".
Wir möchten uns bei unserem langjährigen Sponsor https://shop.yachticon.de/ bedanken, der uns immer mit hervorragender Unterwasserfarbe (Seajet Shogun) versorgt, und besonders bei Matze für seine außerordentliche Unterstützung. Ein weiterer Dank geht an Bodo und sein Team für die präzise Arbeit. Kapitänin Zuza hat ihr Bestes gegeben, um ERNESTINE wieder zum Glänzen zu bringen, sie war der wahre Held der Werft, und Robby & Wieland von "Im Jaich Yachtservice" haben uns tatkräftig unterstützt ("einfach kann jeder"). Danke an unseren Freund Phillip (Walhalla Werft) für das Ausleihen von Equipment.
Auch ein großes Dankeschön an Till Jaich & sein ganzes Team, dass wir dabei sein durften.
15.01.2023
Werftzeit in Lauterbach 2023
In der ersten Januarhälfte war es wieder mal soweit: Alle zwei Jahre muss die alte Dame "Ernestine" zum Friseur… Wie bereits zuvor, ging es bei „Jaich“ in Lauterbach in die Werft. Bei ziemlich nassem Wetter war es eine starke Herausforderung, zwischen den Regenfronten ab und zu etwas Farbe an das Schiff zu bringen. Und Tageslicht war rar gesät. Nebenbei wurde nachkalfatert, und Pläne für den nächsten Werftaufenthalt geschmiedet - der Gammel schläft nie, und es kommen ein paar Herausforderungen auf uns zu in den nächsten Jahren…Zudem wurden die Bilgen vollständig leergeräumt (Ballast ´raus), um das passende Parfüm für die Dame zu verabreichen (Wurzelteer), und die Ankerkette ausgeräumt und neu markiert. Außerdem wurde das Schiff für die Erstellung eines Stabilitätsbuches vermessen (nach 123 Jahren auf See...Forderung der BG Verkehr), Durchführung: Takel Ing. Jan Huerkamp, der auch unsere Takelage geplant hatte vor fast 15 Jahren.
Herzlichster Dank geht vor Allem und in erster Linie an Zuza, die uns tapfer und tatkräftig tagelang bei gruseligem Mistwetter unterstützt hat. Außerdem Dank an Achim, Fred, Catarina, Phillip und Karsten und an Jens und Horst (Storch) für moralische Unterstützung.
Unser Material kam größtenteils von YACHTICON, denen wir seit Jahren zuverlässige Unterstützung verdanken, was wir sehr schätzen. Unter anderem auch durch die Großzügigkeit der Firma Yachticon, ist der Farbaufbau von Ernestine Unterwasser stets in tadellosem Zustand, und wir können die Farben wärmstens weiterempfehlen, „16 Jahre Praxistest bestanden“.
DANKE YACHTICON!
Und auch an das Team von Till Jaich geht unser Dank, denn wir dürfen uns glücklich schätzen, quasi „vor der Tür“ eine Werft zu haben, die uns nach Möglichkeit unterstützt.
14.12.2020
Werftzeit in Lauterbach 2020
Nachdem "Ernestine" wieder erfolgreich Ihrem Element anvertraut wurde, anbei eine kleine "best of shipyard" Fotogalerie und eine Danksagung, denn:
Schiffe sind in vieler Hinsicht Teamwork, (selbst die Einhand-Racer benötigen starken Support von Land), und Ernestine segelt nur seit 121 Jahren, weil sich immer wieder Menschen freiwillig für die Erhaltung des Rumpfes engagieren: Manche kratzen über Kopf bei Minusgraden Teerreste ab, manche spenden Geld, manche bringen Glühwein vorbei, und andere kalfatern, bis der Arzt kommt.
Wichtig sind alle.
Die Firma Yachticon (https://www.yachticon.de) unterstützt uns seit vielen Jahren durch Sponsoring. Wir möchten uns dafür ausdrücklich bedanken, denn es ist in diesen Zeiten, wo sich leider zu oft jeder selbst der nächste ist, keine Selbstverständlichkeit, gemeinnützige, maritime Projekte wie "Ernestine" kontinuierlich zu unterstützen.
Davon abgesehen, lässt sich das "Seajet" Anstrich-system von Yachticon hervorragend verarbeiten, ist (im Vergleich zu anderen Produkten) relativ umweltfreundlich und hat sich auch nach vielen Jahren in unterschiedlichsten Revieren bei uns an Bord sehr bewährt!!!
Außerdem möchten wir uns bei den vielen freiwilligen Unterstützerinnen und Bauhelfern bedanken, ohne Euch wären wir völlig aus dem Zeitrahmen geplumpst.
Diesmal hatten wir ja Werft-Premiere auf dem Gelände unserer Yachtie-Nachbarn "Im Jaich" (https://www.im-jaich.de/hafen/heimathafen-lauterbach), von ganzem Herzen großes DANKE an das super Team, die Zusammenarbeit hat reibungslos geklappt und großen Spaß gemacht!
Und Phillip, (https://www.facebook.com/Walhalla-Werft-120990911269680) großes Danke für all Euern Support und das Equipment, hipphipphuraah!
April 2018
Werftzeit in Greifswald 2018
In diesem Jahr haben wir uns daran gemacht, die letzen drei alten Klinkerplanken an Stb. auszuwechseln, der Abschluss einer 10-jähringen Baustelle.... Und kalfatern, Farbe kratzen, malen. Vielen Dank an Yachticon für die gespendete Farbe (SEAJET Antifouling).
Von Schlosser-Sascha: Neuer Beschlag für den Ruderkoker und ein neuer Tagestank aus Edelstahl, der alte war schon arg rostig.
Besonderer Dank geht an Peter E., der tapfer und unermüdlich uns zur Seite stand.
01.05.2017
Werftzeit in Greifswald
Nur eine Woche waren wir an Land auf der Museumswerft in Greifswald, denn eigentlich wollten wir ja nur unsere Freunde besuchen, haben dann aber doch 2 Planken, 1 Spant, einige Meter Kalfat-Nähte, neues Klüverstag, Farbe und neue Polster gemacht. Zuletzt war dann die Maschine ´dran mit Pflege, und schon ging es wieder zurück nach Lauterbach! Die Saison kann kommen...
März 2016
Werftzeit in Greifswald
In der zweiten Märzhälfte ging Ernestine per Slipwagen, der selber ein technisches Denkmal ist, auf der Museumswerft in Greifswald an Land. Backbord achtern hatten wir ein paar alte Klinkergänge, die "dran" waren. Karsten Burwitz und Søren ist es zu verdanken, dass wir "nebenbei" noch zwei Spanten und eine außerplanmäßige Gammelplanke in der avisierten Zeit wechseln konnten. Außerdem das Übliche: den Rumpf abkratzen, kalfaten – klonk, klonk – Nähte verpicken, Pick an allen Körperteilen wiederfinden, und alles anmalen. Paul, willkommen im Team! Auch Nele war endlich wieder mit dabei. Dank an Friedrich für´s Abrüsten. Und überhaupt: die langjährige Freundschaft zur Firma Old Shit Service konnte wieder aufgefrischt werden. Es war eine großartige Werftzeit! Vielen, vielen Dank an alle helfenden Hände. Wir haben in kurzer Zeit viel geschafft und das Resultat lässt sich in zwei Worte fassen: trockene Bilgen.
Werft 2014
Bohrwürmer, Mastringe und der Gammel
Ein paar tausend Meilen später kranen wir Ernestine in Peenemünde wieder an Land: An Steuerbord achtern machen uns ein paar Planken Sorgen, die wir zwei Jahre zuvor aus Geiz nicht mit abgerissen hatten. Nun gehen wir ohne Rücksicht auf Verluste dabei und, welch Freude, im Holzlager finden sich XXL-lange Planken, die von Mittschiffs bis achtern „durchgehen“.
Offenbar haben wir von unterwegs blinde Passagiere mitgebracht, die man neuerdings überall westlich vom Darß antreffen kann: Zu unserem Schreck finden wir vereinzelt Toredo-Narwalis-Schiffsbohrwurmlöcher, die glücklicherweise noch nicht all zu weit entwickelt sind, denn Im brackigen Boddenwasser können die Biester nicht überleben.
Ansonsten das übliche: Staub, Schmerz, Farbe, Pick im Gesicht und Kalfat im Haar. Zudem überholen wir das gesamte Rigg mit allem Drum und Dran und bauen neue Mastringe.
Werft 2013
Trockenfallen ist auch eine Kunstform
Im Januar machte uns eine Planke Steuerbord achtern Probleme, woraufhin wir uns im Hafen von Vueltas / La Gomera trockenfallen ließen, um provisorisch mit Schnellzement und Spänen einen Längsriß abzudichten. Kaum war dies erfolgreich erledingt, rutschte Ernestine von ihrem Sandhügel zurück ins Wasser, da der Untergrund zu steil war. Fotos gibt es keine, aber die Fischer von Vueltas erzählen noch heute davon.
Einen Sturm in der Biscaya und ein paar Monate später ergriffen wir die Gelegenheit, uns in Bosham / Südengland an einem „Scrubbing Berth“ trockenfallen zu lassen. Dieser Liegeplatz war dafür vorgesehen und verfügte über diverse rustikale Befestigungsmöglichkeiten, um das Schiff leicht gekrängt zu halten. Diese „Werftzeit“ von circa 4 Stunden war höchst effektiv, unser Schiff zeigte sich danach wieder komplett dicht.
Werft 2012
Peenemünde / Bootsbau Weiß
In Peenemünde kranen wir „Ernestine“ an Land, um mit Daniel und Greta Weiß eine „kleine“ Baustelle zu machen. Wir wechseln tatsächlich nur 3 Planken, und nicht wie sonst üblich das doppelte der ursprünglich geplanten Menge, kalfatern einmal rund, nehmen den gesamten beweglichen Ballast hoch zwecks Reinigung, wechseln Seeventile und, revolutionäre Erneuerung, installieren einen Bügel achtern am Ruderblatt, in den man das Steuerpaddel der Windsteuerungs-Anlage Marke „Sayes Rig“ stecken kann, um auf Langstrecken entspannter Wache gehen zu können.
Nebenbei entstehen für mittschiffs neue Kojenbretter aus knorzeliger Eiche, damit fortan bei Welle sicherer geschlafen werden kann.
Danke an Bob, Krischan und Clara an dieser Stelle, die uns viel geholfen haben.
April 2011
Die Davits werden renoviert
In Peenemünde bei Daniel und Greta / Bootsbau Weiß:
Die Fuge zwischen Heckdavits, Schergang und Schandeckel hat in den vergangenen Jahren immer wieder geleckt, so dass wir hier doch mal die Kettensäge ansetzen. Die Davits zeigen sich von unten angeknabbert und müssen abgenommen werden, um an der Unterseite einen Spund anleimen zu können. Dies ist nicht ganz leicht, denn dicke rostige Bolzen zeigen sich unglaublich widerspenstig - erst als wir mit dem Gabelstapler an den Davits ziehen, rührt sich etwas.
April 2011
Schergang und Schandeckel achtern
Zudem wird von Daniel und Greta der Schergang und Schandeckel im Heckbereich erneuert. Die Beiden haben mit dieser Tat innerhalb der letzten drei Jahre den kompletten Schergang bzw. Schandeckel, der sich einmal um das Schiff herum zieht, neu gebaut.
April 2011
Wir kürzen den Mast
Währenddessen ziehen wir den Mast, um ihn zu überholen. Dazu gehört: Das gesamte stehende Gut labsalen, Blöcke ölen, verschlissenes Tauwerk auswechseln und natürlich den Mast selber beizen und ölen. Der wichtigste Eingriff allerdings ist das Kürzen des Mastes. Seit dem umriggen auf die Kuttertakelung vor vier Jahren, haben wir seitdem unsere Takelage immer weiter optimiert und unseren Bedürfnissen angepasst. Durch das Umschneidern des Großsegels wurde die Heißhöhe der Gaffel verringert. Nachdem wir nun zufrieden mit der Größenproportion der Segel sind, wollen wir den Mast dahingehend anpassen und nehmen die Kälber um 1,20 m nach unten. Am Schluss scheiden wir ganze 1,80 m oben ab und verringern den Gesamtdurchmesser des Mastes. Zuletzt müssen noch die Wanten gekürzt werden, was neue Kneifbändsel bedeutet. Aufgrund unserer Erfahrung geht uns die Arbeit schnell von der Hand.
April 2010
Ernestine wird gekrängt
Im Frühling verholen wir unser Schiff erneut zu unseren Freunden und Bootsbauern nach Peenemünde. In diesem Jahr muss Ernestine für die bevorstehenden Arbeiten nicht gekrant werden. Wir können einen alten Trick anwenden, um auf dem neu gebauten Arbeitsfloß angenehm arbeiten zu können. Ernestine wird mithilfe eines Tampens, einer Winde und eines Baums auf die Seite gelegt, um kleinere Eisschäden im Bereich der Wasserlinie zu reparieren.
April 2010
Neue Planken achtern
In Vorbereitung für den neuen Schandeckel sind wir dabei, den Bereich vom Deck zum Schergang aufzureißen. Wie so oft im Bootsbau drängt sich uns der Gedanke auf, dass man gerade wirklich hervorragend von oben an die Innenseite herankommt. In diesem Zuge entscheiden wir uns dafür, drei Planken am Achterschiff zu wechseln, die bereits ein ungünstiges Bitumen-Holz Mischungsverhältnis aufweisen. Da der hintere Bereich unseres Schiffes nur eine leichte Krümmung hat, wird der Stümkasten hierfür nicht angefeuert. Durch unsere Menschenkraft und den Einsatz vieler Schraubzwingen können wir die Planken kalt an die Spanten schmiegen. Uns wird es dabei allerdings gut warm.
April 2010
Der Relingsdeckel wird komplettiert
Im Bereich der Haube befindet sich statt einer Schanz ein geschlossener Kasten, der für Gammel sorgt, da er schon recht alt ist und ohne Ablaufmöglichkeiten für Regen und überkommendes Wasser gebaut wurde. Die neue Schanz hat reichlich Luft für Wasser, das von Bord will, und alles andere rollt auch munter drunter weg. Zudem wechseln Daniel und Greta die hinteren Belegpoller aus. Wir versuchen, leise zu protestieren, werden aber schnell mundtot gemacht: "Die sind für Aron". Fortan müssen wir vor dem Anlegen unseren Sohn um Erlaubnis fragen, ob wir seine Poller benutzen dürfen.
05.03.2010
Aron
unser Sohn Aron erblickt an Bord der Ernestine das Licht der Welt. Wir sind überwältigt von den Wundern des Lebens.
November 2009
Auf der Museumswerft
Wir slippen in Greifswald und kalfatern uns "den Wolf". In 2006 und 2007 hatten wir etliche Fugen im Unterwasserbereich mit Bitumenspachtel verschlossen. Dies rächt sich nun, denn der Spachtel hält zwar erstmal, wird dann aber nach ca. 3 Jahren durchlässig. Alles ´raus und klassisch neu verpicken ist die Konsequenz.
Seither verwenden wir nur noch eine bestimmte Sorte Bitumenspachtel ("Enkolit"), und diese wiederum ausschliesslich oberhalb der Wasserlinie.
Juni 2009
Letzte Schritte und eine neue Pinne
Mit Spannung erwarten wir die Segelmacher aus Greifswald, die unser Großsegel noch einmal grundlegend verändert haben. Nach den neu errechneten Maßen hat das Segel ein kürzeres Vorliek. Außerdem wollen wir Ernestine nun baumlos mit losem Unterliek segeln, so dass an dieser Stelle ebenso Kürzungen vorgenommen werden mussten. Aber auch hier passt alles wie angegossen! Nun entsteht noch der neue Schriftzug am Schanzkleid und abschließend tauchen wir tief in die enltlegensten Winkel des Schiffbauches ab, um die Planken mit Mischung aus Wurzelteer und IMP zu bestreichen. Weil diese solch großen Durst haben, machen wir das gleich zweimal! Na, dann Prost.
Anfang Juli, mit dem Auftakt zu unserer großen Fahrt nach Norwegen, haben wir auch die neue Pinne fertig, mit der sich Ernestine vortrefflich segeln läßt. Das urige Krummholz hatten wir bereits im Winter in unserem Wald ausgesucht und als Ast aus einem Kirschbaum gesägt. Endlich spüren wir wieder Wind- und Wellendruck am Ruder.
Juni 2009
Sahnehaube
Im Laufe der vergangenen Monate machte es sich Greta zur Aufgabe, das neue Eichenluk für den Salon zu bauen. Wann immer es der kleine Sohn zuläßt, arbeitet sie in der Werkstatt an dem schönen Projekt. Anfang Juni kann das Werk auf dem neuen Deck festgeschraubt und geklebt werden. Mit Spannung erwarten wir den ersten Regenguss und können sagen: Es ist dicht!
Mai 2009
Riggen für den Sommer
Weil sämtliche Spieren an Land liegen, nutzen wir die Gelegenheit und überholen alle Rundhölzer sowie Blöcke. Klüverbaum, Gaffel und Mast bekommen einen neuen schwarzen Farbaufbau. Wir entfernen die Opferhölzer vom Mast, da sich trotz Sika Wasser darunter sammelte und verschlanken unser stehendes Gut, um die Topplastigkeit zu verringern. Sämtliche Blöcke sowie Juffern werden einzeln geschliffen und mit 4–5 mal mit Öl behandelt. Ende Mai kommt der Kran und setzt unser Schiff wie einen Bausatz wieder zusammen. Das tut gut, endlich wird aus Ernestine wieder ein Segelschiff! Wir wühlen uns noch einige Tage durch die vielen Tampen und Drahttaue vom stehenden Gut, bis alles wieder an seinem Platz befestigt ist und das Rigg für die kommende Sommersaison sicher steht. Nun müssen nur noch die Segel angeschlagen werden.
Mai 2009
Relingsdeckel und Vorschiffhaube
Nach der Fertigstellung des Decks wird der Relingsdeckel zugesägt und auf eigens hergestellten Knien geschraubt und geklebt. Wie bei Quatzen früher üblich, um die Ladung besser übernehmen zu können, ist der Abstand vom Deck zur Oberkante Relingsdeckel so gering, dass man sich mit dem Fuß, aber nicht mit dem Knie abstützen kann. Das macht unser Schiff optisch sehr schnittig und erleichtert uns in Manövern das Einholen des Klüvers. Die Fertigstellung vom Relingsedeckel schafft sogleich die Grundlage für das Schanzkleid, mit dem Ernestine endlich wieder sichtbar ihren Namen zurückerhält. Parallel zur Reling entstehen sowohl die Nagelbänke für das laufende Gut als auch der neue Vorschiffniedergang, wobei wir uns hierbei für eine dezente niedrige Version von nur einigen Zentimetern über dem Decksniveau entschieden haben. Als Material verwenden wir Eiche und mit der Verzahntechnik des Schwalbenschwanzes entsteht ein neuer Eingang in das Innere unseres Schiffes.
April 2009
Das Deck wird versiegelt
Es ist fast geschafft! Das Deck wird mit Malerkrepp abgeklebt und noch einmal gründlich gesaugt, bevor die Fugenmasse eingepritzt wird. Dieses Mal wird nicht wochenlang kalfatert und im Teertopf gerührt, denn wir entschließen uns für die moderne Lösung mit Gummimasse.
März 2009
Neue Decksbalken
Wie Rippen ziehen sich die neuen Decksbalken aus Eiche über den Korpus von Ernestine und stellen die Grundlage für die Planken dar. In einem großen Puzzle setzt Daniel die Hölzer aneinander, damit die Lärchenplanken darauf genagelt werden können. Vorher müssen diese in der Werkstatt zugesägt und einzeln gefräst werden.
Februar 2009
Unser Schiff wächst in die Höhe
Nun wird wieder beplankt! Die Handgriffe kennen Bootsbauer und Schiff bereits vom letzen Jahr, so dass diese Etappe des Umbaus zügig geschieht und im nächsten Schritt bereits das Deck abgerissen werden kann – nur zu gut erinnern wir uns an die wochenlange Arbeit vor zwei Jahren und jetzt soll das komplette Deck noch einmal neu verlegt werden?! Bevor hierfür die Ketten der Motorsäge geschärft werden, wächst auch das Schott um einen halben Meter auf den neuen Strak. Das Deck wird abgerissen und wieder türmt sich ein hoher Holzstapel neben dem Schiff. Der Hohlraum, der entsteht erscheint uns riesig und wir haben viele neue Ideen für den Innenausbau.
Aber alles der Reihe nach …
Januar 2009
Längere Spantköpfe und ein Steven
Zunächst wird der Schandeckel aufgesägt, so dass die Spanten freiliegen, um diese für das neue Decksniveau zu verlängern. Im nächsten Schritt wird der Vordersteven angepasst, der in seinem Strak jetzt sehr gut zu unserem kräftigen pommerschen Kutter passt.
November 2008
Ankunft in Peenemünde
Ja, wir haben noch einmal alles an unserem Schiff hinterfragt und sind zu folgendem neuen Schluss gekommen: Das Deck muss höher gelegt werden, damit wir nicht schon bei 15° Lage die Schanz durch´s Wasser ziehen, und die Stolperstufe zwischen den beiden Hauben soll wegfallen. Somit wird das Deck zu einer zusammenhängenden Fläche begradigt. Außerdem muss das Großsegel verkleinert werden, denn wir wollen es – wie früher die pommerschen Quatzen – ohne Großbaum mit losem Unterliek fahren. Diese Veränderungen haben wir uns für die Bausaison im Winter vorgenommen. Für die Decksbaustelle wird Ernestine wieder bei den beiden Bootsbauern Daniel und Greta in Peenemünde liegen und Meister Nadelöhr in Greifswald darf noch einmal Schere und Nähmaschine an unser Großsegel ansetzen.
Ende der Saison überführen wir Ernestine nach Peenemünde auf die Werft. Dort wird Ernestine den Winter verbringen, so dass Daniel an den ersten Tagen im neuen Jahr mit der Baustelle beginnen kann. Der Kran kommt , um die Spieren und den Mast vom Schiff zu entfernen. Ernestine bleibt dieses Mal im Wasser und muss nicht auf dem Trockenen liegen.
Mai 2008
Ernestine kann fliegen
Nach einer Rekordzeit von knapp vier Wochen Arbeit, kommt der Kran und hebt unser Schiff wieder ins Wasser. Mit viel Geschick zirkelt der Kranfahrer Ernestine am Wohnhaus der beiden Bootsbauer vorbei und vollzieht eine 180° Drehung mit ihr in der Luft! Auch diesmal ächzt und stöhnt sie, diesmal allerdings mit neuem Gebälk.
Mai 2008
Da war ja noch was!
Damit wir zwei uns neben den fleißigen Bootsbauern nicht überflüssig vorkommen, haben auch wir uns eine kleine Herausforderung vorgenommen. Endlich reißen wir die morschen Decksplanken vom Achterdeck ab, unter denen wir die vergangenen zwei Sommer geschlafen haben und garantiert bei jedem Regen nass wurden. Zudem entschlossen wir uns kurzerhand dazu, dem Achterschiff innen eine neue Farbe zu geben. Aus alt macht also neu, aus regendurchlässig wird wasserdicht und aus schwarz macht weiß. Endlich können wir mit Genuss dem Trommeln des Regens zuhören und brauchen nicht mehr Regensachen in unseren Schlafsäcken anlegen.
Mai 2008
Backbord-Bug
Oh Maienzeit, wie bist Du schön!
Wie eine offene Wunde klafft uns auf der Backbord-Seite der aufgerissene Bug entgegen, ein faszinierender Anblick im Kontrast zur neu beplankten Seite. Nun haben sich die Handgriffe eingespielt und wie im Zeitraffer wächst unser Schiff wieder zusammen. Mit den letzten Handgriffen am Rumpf bekommen wir tatkräftige Unterstützung von lustigen Malersmännern, die unserem Schiff wieder ihr schwarzes Piratenkleid anziehen.
April 2008
Halbzeit
Die Zeit vergeht wie im Fluge und der Frühling erinnert sich an unsere entlegene Region. Wir tauschen die warmen Jacken mit der Frühjahrskluft und fangen tatsächlich an zu – schwitzen! Mit den ersten Strahlen der Frühlingssonne sind neben stehende Bilder entstanden. Sie zeigen die neu beplankte rechte Seite unseres Schiffes.
April 2008
Steuerbord-Bug
In wenigen Tagen sind die alten Planken an der Steuerbordseite des Schiffes abgerissen und der Wiederaufbau kann beginnen. Mit Hilfe des Plankenmalls – das ist eine Schablone, die am Rumpf des Schiffes abgenommen wird – wird das Holz ausgewählt und ins rechte Maß geschnitten. Da es sich bei den Hölzern um bis zu 7 m lange, 1 m beite und etwa 50 mm starke Planken aus Eiche handelt, müssen diese aufgrund Ernestines starker Krümmung am Bug in ihre entsprechende Form gedämpft werden. Hierfür wird der Ofen vom alten Stümkasten eingeheizt und die Planke darin etwa eineinhalb Stunden gegart. Dieser Vorgang bewirkt, dass das Holz flexibel wird. Damit der Übergang für das über Monate bzw. Jahre getrocknete Holz im Dampfkasten nicht zu extrem ist, wird die Planke bereits am Vortag im Wasser eingeweicht. Nach dem Dämpfen muss alles ganz schnell gehen. Im Dauerlauf wird die heiße Planke zum Schiff getragen und mit Seilzügen an den Rumpf angepasst. Hierfür wird jede verfügbare Schraubzwinge verwendet, um das biegsame Holz in Position zu zwingen. Damit die Planke keine Trockenrisse bekommt, wird sie geduldig gewässert und zwar ganz sanft mit dem feinen Sprühaufsatz am Kärcher.
April 2008
Der Kran kommt
Anfang der 2. Aprilwoche überführen wir Ernestine nach Peenemünde zu Daniel und Greta Weiß, um sie dort kranen zu lassen. Nach zermürbenden Tagen der Vorbereitung und des Wartens, an denen wir zum Teil noch Schnee vom Deck schaufelten, war es dann am Ende der Woche soweit! Unter lautem Ächzen hob der Kran unser Schiff an Land. Nun steht sie also im Vorgarten der beiden Bootsbauer, die in den kommenden Wochen die Plankengänge oberhalb der Wasserlinie auswechseln werden.
01.07.2007
Wir segeln!
Nach achtmonatiger Umbauphase segelt Ernestine wieder,
nun als Einmaster.
Die ersten Probeschläge überwältigen uns: Die "Dicke Hummel" segelt auf einmal wie der Teufel! Neben der großen Freunde über den Erfolg der Baustelle schleicht sich allerdings die Erkenntnis ein, dass wir noch lange nicht fertig sind und noch viel lernen müssen.
Juni 2007
Transport zum Hafen
Zu früher Stunde trafen wir uns vor dem Schweinemastgelände in Pulow und wählten für die Überführung des Mastes die kurvenarme Route durch den Wald. Über Stock und Stein hüpfte das außergewöhnliche Gefährt und unsere Traktorfahrerin war froh, als wir endlich asphaltierte Straße erreicht hatten. Beim Befahren des Hafens begrüßte uns gleißender Sonnenschein in den neuen Tag.
Juni 2007
Der Mast kommt ans Tageslicht
Das wäre geschafft, der Mast ist bereit zur Überführung nach Lassan. Wir tauschten die Dachbalken, auf dem der Mast nun viele Monate lag, gegen Rundhölzer und hebelten mit Brechstangen, einem Hubwagen und vereinten Kräften das fast 2 Tonnen schwere Holz zum Ausgangstor. Wie gut, dass unsere Freunde in Pulow einen Gabelstapler haben, womit wir den Mast aus der schmalen Lagerhalle rangierten. Mit einer gekonnten – sowie waghalsigen – 180° Drehung in schwindelerregender Höhe lag der Mast schließlich in der richtigen Position, so dass wir ihn auf dem Nachläufer positionieren und am Traktor festmachen konnten.
Mai 2007
Vom Vierkant zum Rundholz
Mit dem Radlader und einem Hubwagen zirkelten wir die vom Sägewerk gelieferten Kanthölzer in die Produktionshalle des alten Schweinmastgeländes im benachbarten Dorf Pulow, wo auch seit 20 Monaten die Lärche für den neuen Mast trocknet. Die Arbeit am Klüverbaum, der Gaffel und dem Mastbaum war flink getan, da wir zu viert waren und die Hölzer bereits viereckig vorbereitet waren. So sägten und hobelten wir erst ein Achtkant, dann das Sechzehnkant und schließlich die 32-eckige Form zu. Mit dem Excenterschleifer, dem kleinen Hobel und grob gekörntem Schleifpapier zauberten wir drei ansehnliche Rundhölzer. Die Arbeit am Mast stellte eine weitaus kniffligere Herausforderung für uns dar, da ein Baum, wenn er aus dem Wald kommt, schon rund ist und zuerst zwei in Waage stehende Bezugskanten für den Achtkant gemacht werden müssen. Hierfür holten wir uns Verstärkung von unserem Bootsbauerfreund Karsten, mit dem wir in einer Woche den Mast bis zum 64-Eck brachten. Mittlerweile haben wir ihn mit einem selbst gebauten Bohrmaschinenaufsatz für Endlosschleifpapier sowie reichlicher Improvisationsgabe rund geschliffen und poliert. Vor uns liegt nun ein 22 m langer und fast 40 cm starker neuer Mast – ein wahres Urvieh!
April 2007
Die Bausteine für das neue Rigg entstehen
Nach der Rückkehr aus Greifswald hatten wir allerlei Holzpuzzlearbeiten zu machen. Immerhin war der Übergang vom Deck zum Rumpf – der Schandeckel – noch offen, so dass dieser rundum komplett neu gebaut werden musste. Am Heck erneuerten wir zudem einen Plankengang und dämpften die neue Scheuerleiste in die Form des Rumpfes. Währendessen wurden in unserer Metall-Werkstatt Sona Sounds die Beschläge für den Mast, sowie für die anderen Rundhölzer angepasst und zum Teil sogar neu gebaut. Auch die handgemachten Juffern aus astreinem Eschenholz sind bereits fertig gedreht und gebohrt.
Seit einigen Wochen haben wir tatkräftige Unterstützung von Laureen, die als professionelle Malerin und Lackiererin Ernestine mit einem neuen Farbaufbau an Deck und am Rumpf verschönert. Außerdem haben wir die neu gebaute Vorschiffhaube mit Glasfasergewebe laminiert, was allerdings erst beim zweiten Anlauf gelang.
März 2007
Ernestine liegt auf dem Trockenen
Für die zweite Märzhälfte hatten wir den Slipwagen auf der Museumswerft in Greifswald reserviert, um dort am Rumpf zu arbeiten und Ernestine mit einem neuen Farbanstrich zu versehen. Wir nutzten einen windstillen Tag, um über den Bodden zu schippern und gaben wohl ein urkomisches Bild ab mit der provisorischen Holzkonstruktion aus Dachlatten und ohne Masten. In den nun folgenden zwei Wochen wechselten wir Teile des oberen Plankenganges, setzten neue Relingstützen und verstärkten die Spanten mit Doppelungen für die neuen Metallbeschläge. Wir konnten die Püttingeisen gleich an die Form der Klinkerplanken anpassen, so dass sie bereits beim Verzinken sind und bald angebracht werden können. Außerdem verbrachten wir einige Tage damit, die Fugen im Bereich unterhalb der Wasserlinie nachzukalfatern und mit Pick zu versiegeln.
Wie jedes Jahr bekam Ernestine auch ein neues Farbkleid im Ober- sowie Unterwasserschiffbereich, wobei uns die Wasserlinie diesmal kein Kopfzerbrechen machte, da wir dank eines Sponsorings der Firma Yachticon schwarzes Antifouling aufgebracht haben.
Nur durch das Engagement vieler Helfer, fachkundiger Bootsbauer, Ferienkinder und fleißiger Malerunterstützung konnten wir die umfangreichen Herausforderungen am Rumpf meistern. Allen Freunden sei an dieser Stelle herzlich gedankt :-)
März 2007
Das Deck ist neu verlegt
Nach mehreren Wochen haben wir endlich Hammer & Kalfateisen aus der Hand gelegt, und das Werg ist dicht in die Fugen der Schiffsplanken getrimmt. Im Anschluss an diese Arbeit klebten wir etwa 900 Proppen in die Schraublöcher, was vorbeikommenden Besuchern Anlass zu interessanten Assoziationen gab. Ein Angler bückte sich unter die Plane und meinte, wir sollten die Holzproppen mit Instrumenten-saiten verbinden, um darauf zu musizieren. Die Idee, aus dem Deck einen großen Psalter zu machen, fanden wir gar nicht schlecht. Bleibt nur zu klären, wo unsere Besucher künftig laufen sollen? Diese Frage stellte sich auch eine junge Frau, die an Bord kam und sagte: "Da stößt man sich ja die Zehen an!"
Nachdem der Leim getrocknet war, entfernten wir selbstverständlich die Überstände der Proppen und brachten das Deck mit Hobel & Exzenterschleifer auf eine glatte Ebene. Danach beklebten wir die Schiffsplanken mit Tesaband und erhitzten an einem windstillen Tag den großen Pechtopf. Bei ruhiger Hand wurden nun die Fugen mit der schwarzen, klebrigen Masse gefüllt, womit das Deck schließlich versiegelt wird. Noch einen weiteren Tag verharrten wir auf den Knien arbeitend, stießen die Pechränder ab und zogen mit viel Geduld das Klebeband wieder vom Holz herunter. Zuletzt wurde das Deck mit einer Mischung aus verschiedenen Holzschutzmitteln geölt. Et voilá!
Februar 2007
Traditionelles Handwerk
Kaklonk Kaklonk Kaklonk nur noch 600 laufende Meter Fuge to go Kaklonk Kaklonk
Wir kalfatern… sicher noch eine ganze Weile.
Januar 2007
Aus alt macht neu
Als nächste Arbeitsschritte hatten wir uns vorgenommen, die verbleibenden Teile des abgenutzten Decks zu erneuern, und im Zuge dieser Abrissarbeiten haben wir auch gleich eine neue Haube auf das Vorschiff gebaut. Im Moment hilft uns der Orgelbauergeselle Hans beim Verlegen der neuen Planken. Wie gut es tut, das alte kaputte Holz endlich von Bord entfernt zu haben.
Dezember 2006
Ernestine bekommt ein Haus
Die vergangenen Wochen warteten wir auf Hochwasser, um Ernestine an einen günstigen Platz zu verholen, damit der Klüverbaum bequem vom Quai aus gezogen werden konnte. Der Wind blieb jedoch auf SW und drückte das Wasser weiter aus dem Hafen! Warum das Holz nicht über dem Wasser absägen und auf dem Wasserweg zum Auto driften lassen? Holz schwimmt doch! Auf diese altbewährte Weise haben wir erfolgreich die letzte Spiere von unserem Schiff gesägt.
"Bauen Sie einen neuen, schicken Aufbau auf Ihr Schiff?", diese Frage wurde uns gestellt, als wir emsig die Wintereinhausung fertig stellten. Natürlich handelt es sich hierbei hauptsächlich um einen Wetterschutz!
November 2006
Details des alten Riggs
Ein ungewöhnliches Bild sieht der Besucher im Lassaner Hafen. Ernestine liegt entmastet an der Pier und erinnert nur vage an den stolzen Schoner, der sie in diesem Sommer noch war. Als ein Relikt vergangener Segelabenteuer stellen sich nun die vielen Einzelteile an Juffern, gekappten Tampen und Stahlseilen von Ernestine dar. Mittlerweile liegen die Masten zersägt in Klein Jasedow und werden im Winter verfeuert.
November 2006
Die Masten werden gezogen
Die Masten sind gefallen und der Auftakt für den Umbau vom Zweimastschoner zum Einmaster ist getan. Auf diesen Seiten möchten wir allen Interessierten zeigen, wie sich das Gesicht von Ernestine in den nächsten Monaten verändern wird. Hier werden wir die wichtigsten Bauabschnitte mit Bildern und ein paar erklärenden Zeilen dokumentieren.
Zu nächtlicher Stunde beleuchteten wir Mitte November den Lassaner Hafen und zogen die Masten. Damit ist der erste Schritt getan, für den wohl umfangreichsten Umbau, den wir an Ernestine vornehmen werden. Schon mit dem Kauf unseres Schiffes im Jahr 2005 war uns klar, dass wir zeitnah an der Takelage arbeiten müssen, da die Masten von Holzböcken befallen waren und die Segel nunmehr fast dreißig Jahre alt sind. Dies nahmen wir zum Anlass, in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Takelingenieur eine neue Besegelung zu planen, die in der Art an Ernestines Ursprung – als kuttergetakelte Quatze – erinnert.